Praktikum 1

 

Seit dem 1.April (nein, kein Aprilscherz) absolviere ich ein 6-monatiges Praktikum bei der Southstar Steel Corporation in Charlotte N.C.....

Meine UnterkunftMan sollte gar nicht glauben, wie schnell die Zeit vergeht, ich bin jetzt schon 8 Wochen hier. Meine Unterkunft hier ist sehr nett, nur ein bisschen weit weg draussen, in die Stadt sind es 30 Minuten. Allerdings ist daß Autofahren hier auch so eine Sache, da der Verkehr eigentlich recht chaotisch ist. Blinker werden hier deutlich seltener benutzt als in Deutschland und jede Lücke wird genutzt (auch die wenn keine existiert). Dafür darf man hier rechts überholen und an roten Ampeln meistens links abbiegen.
Am Anfang ist es auch etwas verwirrend, das hier die Schilder fast ausschliesslich Strassennamen anzeigen und kaum Orte. Dazu kommt noch, dass manchmal die Namen mittendrin wechseln oder z.B. eine Straße, die Interstate 277 South heißt nach Norden geht. Daher habe ich auch öfters etwas unfreiwillig die Gegend erkundet, da oft auch nur wenig Hinweisschilder und die nur kurz vor der Ausfahrt stehen.

Blick vom Haus auf die StraßeCharlotte selbst wächst sehr schnell (über 2000 neue Einwohner pro Monat), daher wird hier auch recht viel gebaut. Allerdings wirken die Siedlungen ziemlich öde, da alle Häuser relativ gleich aussehen. Dafür sind die Häuser komplett aus Holz und für 100.000 $ kann man schon ein (bescheidenes) Eigenheim bekommen. Wenn hier gebaut wird entstehen meist ganze Siedlungen und nicht nur ein paar Häuser. Einkaufen hier ist von den Öffnungszeiten her sehr gut, es gibt 24 Stunden Supermärkte und die meisten Läden haben jeden Tag bis 21.00 Uhr auf, Sonntags ! nur bis 18.00 Uhr. Daher kann man das Wochenende ausgiebig zum shoppen nutzen.

Abends oder am Wochenende bin ich öfters auf Achse. In Charlotte gibt es Dienstags im International House eine German Conversation Hour, da war ich aber nach nie, ich gehe immer gleich zum gemütlichen Teil. Die Truppe ist recht lustig und bunt gemischt, unter anderem waren wir schon ein Wochenende raften in den Bergen. Gelegentlich gehen wir auch mal zum Basketball oder einfach so weg. Am 15./16. Mai waren wir in Charleston und am Strand, das war ein tolles Wochenende.

In der Firma bin ich im Moment im Accounting (Rechnungswesen). Man sollte nicht glauben, daß hier fast der gesamte Zahlungsverkehr über Schecks abgewickelt wird. Daher darf ich auch jeden Morgen zur Bank fahren, die Schecks abholen und dann im System erfassen. Alles in allem mutet das im Vergleich zu dem, was ich während meiner Ausbildung gesehen hab sehr umständlich an. Für jede Rechnung die bezahlt wird, wird ein Scheck ausgedruckt, die Durchschläge getrennt und der Scheck dann per Post verschickt, da finde ich die Überweisungen doch praktischer. Sonst mache ich die meiste Zeit irgendwelche Berichte in Excel (meistens nur Daten eintippen), aber demnächst soll ich an Kreditbeurteilungen mitarbeiten und eine Webpage für eine Tochterfirma erstellen, es dürfte also noch interessanter werden.

Wenn man hier weggeht, besteht das Essen fast nur aus Fast-Food, Chicken, Pizza oder Burger, Nudeln gibt's hier nicht so. Aber das ist wenigstens ein Grund mal selbst zu kochen. Neulich habe ich mal versucht Brot zu backen, es war sogar genießbar. Nächstes mal muß ich den Teig mal länger gehen lassen. Wenn ich sonst koche gibt's meistens etwas mit Nudeln und Soße, da man die hier sonst sehr selten bekommt und dann meistens als Pasta. Alkohol (Bier) ist hier relativ teuer und Softdrinks (Cola usw.) braucht man nur einmal zu bezahlen und bekommt unbeschränkt nachgefüllt. Daran könnte sich Deutschland mal ein Beispiel nehmen, da Bier nicht daß billigste Getränk ist. Auffallend ist, daß die meisten Amerikaner, die schon einmal in Deutschland waren, sehr schnell fragen, wie einem das amerikanische Bier schmeckt. Wer Budweiser kennt wird diese Frage verstehen, allerdings gibt es auch gute amerikanische Biere, diese sind allerdings meist dunkel.

Charlotte Downtown ist eigentlich sehr nett, mit vielen Plätzen, Brunnen und auch Geschäften. Nur leider ist es abends ab 18 Uhr und am Wochenende wie ausgestorben. Erst gegen abend regt sich dann das Nachtleben wieder in Downtown, wobei das auch nicht so weit her ist. Die Skyline wird von den Banken bestimmt, die allerdings nachts toll aussieht, wenn die Wolkenkratzer beleuchtet sind.

Wer mehr über Charlotte wissen will unter www.charlotte.com oder www.charweb.org gibt's mehr über die Stadt und Umgebung.

Mehr Bilder aus Amerika: Mein Fotoalbum ist fertig !

Mehr gibt's im Moment nicht zu berichten, aber sobald es etwas neues gibt, wird's hier zu finden sein.

Sollte irgend jemand noch Fragen, Wünsche oder sonstiges haben, e-mail an micha@bueche.de genügt.

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© Michael Büche 1999 Letzte Änderung 23.05.1999